Text/Bilder, sowie Quellennachweis © Joachim Fricke 2016
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Videorückblick zur Sonderfahrt: Sonderzug der Erinnerung
Unter der Bezeichnung "Sonderzug der Erinnerung" verkehrte am Pfingstsonntag dem 15.05.2016 ein Sonderzug von Treysa nach Klein Mahner. Veranstalter war das Projekt "Bahn Nostalgie Reisen" aus Salzgitter. Als Zuglok kam die V160 002 von Albert Merseburger aus Osnabrück zum Einsatz, den Wagenpark stellten die Eisenbahnfreunde Treysa e.V. aus Schwalmstadt.
Die Sonderfahrt sollte an den vergangenen Bergbau und das noch sehr aktive Hüttenwesen im Salzgittergebiet erinnern, wozu die Werksbahnen der Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter befahren wurden, aber auch an den im Dezember 2014 beendeten Einsatz von Lokomotiven der V160-Familie (Baureihe 218) in der Vorharzregion.
Nach den erfolgreichen Entwicklungen bei der hydraulischen Kraftübertragung in Diesellokomotiven in den 1930er und 1940er Jahren erstellte die Deutsche Bundesbahn schon 1950 ein Typenprogramm für die Beschaffung neuer Diesellokomotiven. Für den Rangier- und Nebenbahndienst sollten einmotorige Fahrzeuge (bis ca. 1000 PS) gebaut werden, für den schweren Dienst auf Hauptstrecken zweimotorige (ca. 2000 PS). Schon das ergänzte Typenprogramm von 1955 enthielt aber auch eine einmotorige Maschine für den leichten Dienst auf Hauptstrecken. Da seinerzeit die Leistungsgrenze der verfügbaren Motoren bei 1000 - 1100 PS lag, war eine kurzfristige Umsetzung zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht möglich. Erst 1958 erteilte die Deutsche Bundesbahn der Industrie den Auftrag zur Entwicklung einer einmotorigen Diesellokomotive mit einer Leistung von 1600 PS. Zwischen 1960 und 1963 erfolgte dann die Auslieferung von 10 Vorserienlokomotiven der neuen Baureihe. Krupp in Essen lieferte die Maschinen V160 001 - 006 und Henschel in Kassel die folgenden V160 007 - 010. Aufgrund der komplizierten Formgebung der Lokomotivfronten erhielt die V160 010 eine abweichende einfachere Form, die wegweisend für die später gelieferten Serienlokomotiven werden sollte.
Zeichnung der Vorserienlokomotiven V160 001 - 009 aus: Henschel-Lokomotiv-Taschenbuch, Kassel 1960
Nach ausgiebiger Erprobung der Prototypen begann dann 1964 die Lieferung von insgesamt 214 Serienlokomotiven dieser Reihe durch mehrere Hersteller, die 1968 abgeschlossen wurde.
Die Serienmaschine 216 170-1 (Krauss-Maffei AG, München 1968/19407, + 2004) wurde schon mit der neuen computerlesbaren Bezeichnung ausgeliefert.
Die Aufnahme entstand in den 1980er Jahren im Bahnhof Bad Lauterberg.
Da die Reihe 216 (alt V160) zu den leistungsschwächsten Maschinen der Familie gehörte und nur über eine Zugheizung mit Dampf verfügte, wurden die letzten Exemplare der Serienmaschinen zum Jahreswechsel 2001/2002 ausgemustert. Einige Lokomotiven sind jedoch noch heute bei privaten Unternehmen im Einsatz bzw. als Museumsexemplare erhalten.
Von den Vorserienlokomotiven ist neben der hier präsentierten V160 002 (Krupp 1960/4045) noch die V160 003 (Krupp 1960/4046) als Museumslok des DB-Museums, Nürnberg in Deutschland erhalten. Drei weitere Maschinen wurden ins Ausland verkauft, wo sie teilweise noch heute im Einsatz stehen, der Rest verschrottet.
Am Morgen passierte der Sonderzug kurz nach einem Regenschauer den ehemaligen Verschiebebahnhof Vienenburg
Der Sonderzug auf der Hüttenbahn der Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter nahe Salzgitter-Beinum
Einfahrt in den Museumsbahnhof Klein Mahner der Dampflok-Gemeinschaft 41 096 e.V.
V160 002 beim Rangieren in Klein Mahner
Portrait der historischen Lokomotive
Während des zweistündigen Aufenthalts in Klein Mahner wurde einer der Waggons des Zuges für eine Fahrt nach Werlaburgdorf und zurück genutzt. Mit Ausnahme eines ehemaligen DB-Wagens bestand der Zug aus vormals luxemburgischen Wagen, die zwischen 1965 und 1967 in Anlehnung an die n-Wagen (Silberlinge) bei Wegmann in Kassel gebaut wurden. Zuglok der Garnitur war die 323 479-6 (Henschel 1933/22199) der Dampflok-Gemeinschaft e.V.
Ein besonderer Exot im Zug war der Speisewagen D-EFSK 56 80 88-40 061-5 WRm. Der Wagen entstand 1955 bei der Firma Talbot in Aachen und wurde für US Army gebaut.
Später übernahm ihn die Britische Rheinarmee.
Am Nachmittag machte sich der Zug dann wieder auf die Rückfahrt nach Treysa.
Quellen:
Burow / Werning: Die V160 - Familie, München 2003
Obermayer: Die V160 Familie, Fürstenfeldbruck 1994