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Erinnerungen an die Harzbahn, auch die Innerstetalbahn genannt.

Die Signalisierung an der Strecke

Immer wieder erinnern sich Mitbürger aus dem Harz, wie auch viele Eisenbahnfreunde an die legendäre Innerstetalbahn, von Langelsheim "Nuff" (wie die Oberharzer sagen) in den Oberharz nach Altenau, wobei die Eisenbahnstrecke schon vor zig Jahren (Oktober 1979 – Mai 1980) abgerissen wurde.

 

"Mister Eisenbahn-Romantik", Hagen von Ortloff spricht im folgenden Video sogar davon, dass die Innerstetalbahn "Ohne Sinn und Verstand" abgerissen wurde.

Folgende Bilder berichten von der Signalisierung der Harzbahn, wobei die Signalisierung damals aus einfachen Holztafeln bestand, was in der heutigen Zeit undenkbar ist.

Innerstetalbahn - Kennzeichen K16 - Kreuztafel

Kennzeichen K16 - Kreuztafel

Ankündigung für das Einfahrtsignal zum Bahnhof Lindthal im Bildhintergrund.

Außerdem kann man hinter dem Bahnübergang rechts schwach eine Durchläuteendtafel (Kennzeichen K 7e) erkennen. Zwei nebeneinanderstehende weiße Tafeln mit schwarzem E.

(Juli 1952)

 

Innerstetalbahn - Kennzeichen K 7c - Läute- und Pfeiftafel mit Signal K 5 – Geschwindigkeitsbeschränkungstafel

Kennzeichen K 7c - Läute- und Pfeiftafel mit Signal K 5 – Geschwindigkeitsbeschränkungstafel

Es folgt eine ständige Langsamfahrstelle auf der die angezeigte Geschwindigkeit nicht überschritten werden darf.

Alte Ausführung der Geschwindigkeitstafel (hier für 15 km/h) mit einer Läute- und Pfeiftafel bei Wildemann.

(Juli 1952)

 

Innerstetalbahn - Kennzeichen K 6 – Eckentafel

Kennzeichen K 6 – Eckentafel

Die durch Kennzeichen K 5 angezeigte Geschwindigkeitsbeschränkung muss durchgeführt sein.

Die Eckentafel, kaum zu erkennen am rechen Bildrand, vor einem Bahnübergang bei Wildemann.

Die Eckentafel, Vorgängerin der Anfangstafel, wird nur dann aufgestellt, wenn vor Bahnübergängen die Stelle besonders gekennzeichnet werden muss,

ab der die niedrige Geschwindigkeit einzuhalten ist.

(Juli 1952)

 

Innerstetalbahn - Signal Wn 1 (gerader Zweig) und Signal Ve 3 an der Gleissperre

Signal Wn 1 (gerader Zweig) und Signal Ve 3 an der Gleissperre

050 548-7 beim Umsetzen an der Einfahrt zum inzwischen rückgebauten Bahnhof Altenau am 17.02.1974.

Im Vordergrund eine handgestellte Gleissperre in Grundstellung mit recht "windschiefen" Ve- und Wn-Signalen.

 

Innerstetalbahn - Goslar - Signal K 11 – Wartezeichen mit Ve 6 Vorrücksignal

Signal K 11 – Wartezeichen mit Ve 6 Vorrücksignal / Auftrag zum Vorrücken einer Rangierfahrt

050 540-4 wartet am 08.06.1970 im Bahnhof Goslar (seit Oktober 2023 ohne Formsignale) auf den Rangierauftrag. Obwohl bereits 1959 offiziell abgeschafft, hatten die Wartezeichen noch Ve 6 Vorrücksignale (3 weiße Lichtpunkte in Form eines V).

 

Innerstetalbahn - Kennzeichen K 7b – Läutetafel (heute Signal Lp 2)

Kennzeichen K 7b – Läutetafel (heute Signal Lp 2)

Die Läutetafel in der alten, schmalen Ausführung vor einem technisch nicht gesicherten Bahnübergang zwischen Lautenthal und Wildemann.

(Juli 1952)

 

Innerstetalbahn - Kennzeichen K 7 b – Läutetafel wiederholt (2 x Signal Lp 2)

Kennzeichen K 7 b – Läutetafel wiederholt (2 x Signal Lp 2)

Durchläutebeginntafel bei Langelsheim, an der längst abgebauten Strecke in den Oberharz

(Juli 1952)

 

Innerstetalbahn - Kennzeichen K 7c – Läute- und Pfeiftafel (heute Signal LP 3, Läuten und Achtungssignal geben)

Kennzeichen K 7c – Läute- und Pfeiftafel (heute Signal LP 3, Läuten und Achtungssignal geben)

Alte Läute- und Pfeiftafel (Holztafel) mit Wiederholungszeichen bei Langelsheim (Harzbahn)

(Juli 1952)

 

Innerstetalbahn - Versuchsausführung einer Läute- und Pfeiftafel bei Wildemann

Und auch das hat es gegeben: Versuchsausführung einer Läute- und Pfeiftafel bei Wildemann. Die Tafeln wurden vom Versuchsamt Minden angebracht, um die Erkennbarkeit zu testen. Der Versuch hat sich jedoch nicht bewährt, so dass man die alten L- und P-Tafeln durch neue Tafeln ersetzte, die jedoch wiederum die Buchstaben zeigten.

(Juli 1952)

 

Die 94 1184 (T 16.1) auf der Altenauer Drehscheibe am 4. August 1974

Als die 94 1184 (T 16.1) auf der Altenauer Drehscheibe am 4. August 1974 mit Muskelkraft wieder in Fahrtrichtung gedreht wurde, war das sinnvoller Weise neben der Handkurbel installierte drehbare Sh-Signal schon nicht mehr in signaltechnisch einwandfreiem Zustand. Die Tür zum Signalkasten stand offen. Das Signalbild war nicht erkennbar, ungeachtet dessen geht aus der Position der Drehscheibe hervor, dass in dieser Situation nur ein Sh 0 (Halt, Fahrverbot) angebracht war.

 

Zu diesem Zeitpunkt wurde die Drehscheibe nur noch für die Tenderloks genutzt, die Altenau im Rahmen einer Sonderfahrt für Eisenbahnfreunde erreichten, da die ab 1956 im Bw Goslar beheimateten Schienenbusse VT 98 die planmäßig eingesetzten Dampftenderloks auf der Innerstetalbahn im Personenverkehr verdrängten.

 

Das Foto entstand, als 64 289 am schneefreien 19. Januar 1975 soeben mit Muskelkraft auf der Altenauer Drehscheibe gedreht wurde

Schutzsignale (Sh) sind nach Eisenbahn-Signalordnung (ESO) nicht nur auf Bahnhofsgleisen, sondern auch zur Anzeige der gefahrfreien Befahrung und Räumung von Schiebebühnen und Drehscheiben im Einsatz. So auch auf dem ehemaligen Endbahnhof Altenau der Innerstetalbahn,

die ausschließlich zum Drehen der damals planmäßig eingesetzten Tenderloks diente.

 

Das Foto entstand, als 64 289 am schneefreien 19. Januar 1975 soeben mit Muskelkraft um 180 Grad gedreht wurde und das drehbare Sh-Signal sich noch nicht zwischen Sh 0 (Fahrverbot) und Sh 1 (Fahrverbot aufgehoben) entschieden hatte, kurz bevor die Lok mit der Signalstellung Sh 1 die Scheibe wieder räumen durfte.

 

Auf der Drehscheibe in Clausthal-Zellerfeld wurde soeben Lok „Braunschweig“ , vormals Hafen 2 des VBV e.V. von Hand gedreht

Angesichts der möglichen Frage, ob sich an einer Drehscheibe grundsätzlich zwei, oder wie in Altenau nur ein Schutzsignal befand, gibt das Foto vom 3. Februar 1974 Auskunft.

 

Auf der Drehscheibe in Clausthal-Zellerfeld wurde soeben Lok „Braunschweig“ , vormals Hafen 2 des VBV e.V. von Hand gedreht. Diese Drehscheibe besaß überhaupt keine Sh-Signale! Die Erlaubnis zur Räumung der Scheibe wurde durch das Rangiersignal Ra 2 (Herkommen) gegeben, wenn nicht das Lokpersonal eigenhändig die Lok wieder in Position gebracht und selbst das „imaginäre“ Fahrverbot aufgehoben hatte.

 

Übersicht –
Die damals angewandten- und heute nach Signalbuch Ril 301 gültigen Signale:

 

Alte Signalisierung auf der Innerstetalbahn

Aktuell gültige Signale nach Ril 301

Kennzeichen K16 - Kreuztafel

Signal Ne 2 – Vorsignaltafel

Kennzeichen K 7c - Läute- und Pfeiftafel

Kein Ersatz - Bü 4 – Pfeiftafel und Bü 5 – Läutetafel werden nicht mehr kombiniert

Signal K 5 – Geschwindigkeitsbeschränkungstafel

Signal Lf 4
Geschwindigkeitstafel

Kennzeichen K 6 – Eckentafel

Signal Lf 5 - Anfangstafel

Signal Wn 1

Signal Wn 1 (statt 2 Punkte 1 weißer Balken)

Signal Ve 3 (Halt! Fahrverbot)

Signal Sh 0 (Halt! Fahrverbot)

Kennzeichen K 11 – Wartezeichen

Signal Ra 11 – Wartezeichen

Ve 6 Vorrücksignal

Zs 1 Ersatzsignal bzw. Zs 7 Vorsichtsignal– am Signal Hp 0 ohne schriftlichen Befehl (auf Sicht) vorbeifahren

Kennzeichen K 7b – Läutetafel

Signal Bü 5 - Läutetafel

 

§ 17 UrhG – Abs.2 - Verbreitungsrecht

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